Montag, 2. Juni 2008






Alice Springs, 29.05.2008

Erbarmugslos schellte der Wecker um pünktlich um 6:00. Bis um 6:15 habe ich die Schlummertaste gedrückt, bis Siggi mich dann aus dem Bett geschmissen hat.
Bibbernd vor Kälte bin ich ins Waschhaus, während Siggi den Camper schon zur Abfahrt abgerödelt hat.
Um 7:22 Uhr war Sunrise angesagt. Im Waschhaus und auf dem CG war Hochbetrieb, alles wuselte durcheinander, ein Camper nach dem anderen fuhr los. Gegen viertel vor 7 fuhren wir auch los, die Zeit müsste reichen für die 4 km bis zum Ayers Rock.
Um kurz vor 7 waren wir am Parkeingang und die Dame hatte viel Zeit. Ich hatte in der Zwischenzeit ein Schild entdeckt "Ayers Rock 16 km". Und sie erzählte einen vom Wetter und brauchte ewig, bis sie uns die Karten gab.

Es wurde immer heller und wir fuhren immer schneller. Es wäre doch echt blöd, wenn wir den Sonnenaufgang heute verpassen würden.
Rechts ging ein Weg ab, "Busses and Coaches Lookout".
Nach 2-3 km drehten wir und fuhren dort hin, da die Sonne hoch kam und der Blick auf den Felsen immer mehr von Büschen und Hügeln verdeckt wurde.

Außer uns standen noch 3 Busse da, es war wirklich wenig los, was mich wunderte. Ich hatte frische Batterien in die Kamera eingelegt und wartete auf die ersten Sonnenstrahlen. Pünktlich um 7:20 versagte meine Kamera, nichts ging mehr. Die neuen Batterien waren leer. Schnell kramte ich neue aus dem Camper und wäre bereit gewesen für tolle Fotos, aber die Sonne ging neben dem Felsen auf nund wanderte dann dahinter. Wieder nichts mit dem Farbspiel. Frustriert fuhren wir näher an den Felsen und sahen dann auch das Schild "sunset area". Ca. 5 Kilometer weiter sahen wir Menschenmassen und das Schild "sunrise lookout". Klasse! Zum 3. mal hier am Ayers Rock und kein rotes Leuchten. Aber wir geben nicht auf, dann fliegen wir eben noch mal nach Ausrtralien, so leicht werden die uns hier nicht los.

Mit Nobby und Daggi verabredeten wir uns auf demTourispark in Alice Springs. Wir waren zuerst da und reservierten 2 Sites nebeneinander. Dann warteten wir eine Weile an der Straße, damit sie nicht vorbei fahren. Aber sie kamen nicht. Wir machten uns schon Gedanken, dass etwas passiert ist, konnten aber nicht mehr machen als warten.

Zum CG gehörte eine Pizzeria, dort verbrachten wir den Abend, da es draussen empfindlich kalt war, und bereiteten uns auf die letzte Nacht im Bush Camper vor.











Nach dem Sonnenaufgang fuhren wir noch einmal um den Uluru herum, fühstückten im Kulturcenter und machten anschliessend einen Abstecher von ca. 160 km zu den Olgas. Die sind im Sonnenauf- oder untergang bestimmt auch sehenswert.





Uluru, 28.05.2008

Nachdem wir morgens sehr schlecht aus dem Bett kamen, fuhren wir in Richtung Ayers Rock. Am späten Nachmittag kamen wir auf dem Caravanpark an, Nobby und Daggi waren schon da und hatten eine Site für uns mit reserviert.
Es war ein Sandplatz ohne Schatten und die Toilette wieder etwas weiter entfernt. Aber da mussten wir jetzt durch.
Sunset war für 6:04 Uhr angesagt. Wir beschlossen, mit dem Shuttlebus zum nächsten Resort zu fahren, dort gab es ein Steakhouse zum selber Grillen und einen Lookout.
Um halb sechs kamen wir am Lookout an und warteten darauf, daß der Brocken anfängt zu glühen.
So toll war der Lookout leider nicht, zwischen uns und dem Ayers Rock war eine Verwerfung, so dass wir das untere Drittel gar nicht sehen konnten. Und das Farbspiel war auch nicht so umwerfend, wie man es von Fotos kennt.
Nachdem wir vor 3 Jahren mittags da waren und heute auch kein Leuchten sehen konnten, hoffen wir auf den Sonnenaufgang morgen früh.

Die Olgas im Hintergrund sahen mindestens genauso toll aus wie der Uluru, mit den runden Formen fast noch interessanter, finde ich.

Nach dem BBQ fuhren wir wieder zurück und gingen zeitig ins Bett, der Wecker stand auf 6:00 Uhr.





Kings Canyon, 27.05.2008

Wieder zurück durch das Flussbett kamen wir am frühen Nachmittag im Kings Canyon an. Auch hier gab es wieder Dingos, aber vor denen hatten wir weniger Angst, die waren hier mehr an die Menschen gewöhnt (klauten aber auch wieder unseren Müll). Auf dem Gelände befand sich auch wieder ein Restaurant, hier gab es Steaks vom Grill, auch wieder klasse. Hier waren Festzeltgarnituren aufgestellt und den Abend gestaltete ein Komikerduo mit Musik und Einlagen.
Es gab auch wieder eine neue, uns unbekannte Version von Walzing Mathilda.
Während fast der ganze Campground schon schlief, begrüßten Siggi und ich draußen mit einem BundyCoke die Nacht und beobachteten aus sicherer Entfernung die Dingos. Heute waren wir richtig aufgedreht, wir sind erst weit nach Mitternacht ins Bett gegangen.












Palm Valley, 26.05.2008

Diese Nacht haben wir sehr gut in dem Camper geschlafen und machten uns gegen 9 Uhr relativ spät auf den Weg, nachdem wir im Resort noch ein selbstgemachtes Pie mit Blick in die Gorge aßen.

Der Weg ins Palm Valley führte durch Hermansburg, wo wir an der Mission stoppten, nachdem wir an der dortigen Tankstelle 2$ für den Liter Diesel bezahlt hatten.
In der Mission durften wir noch einmal 10$ pP für die Besichtigung bezahlen.

Kurz daruaf hörte die befestigte Straße auf. Wir fuhren durch ein Flussbett und sammelten unterwegs für den Abend Feuerholz. Mit einem Stock stocherten wir in das Gestrüp vor uns, wir hatten kein großes Interesse auf eine Unterhaltung mit einem Taipan, die Flying Doctors brauchen bis hier ins Palm Valley doch etwas länger und mit einer Landebahn sieht es auch nicht so gut aus.

4 km vor dem Palm Valley lag ein Naturcampingplatz mit Toiletten und Solarduschen. Hier schlugen wir unser Nachtlager auf.
Nobby und Daggi fuhren vor, wir reinigten erst einmal unseren Camper notdürftig vom Feuerholztransport, bevor wir auch losfuhren.

Die Strecke war alles andere als moderat, es ging über Felsen mit ziemlich hohen Stufen, durch riesige Löcher und losen Sand. Fraser Island war ein Kinderspiel dagegen. Irgendwann kamen wir vom "Weg" ab und standen vor Felsen, die man auch mit dem Allrad unmöglich überwinden konnte. Also hiess es drehen und nach Reifenspuren suchen.
Zwischendurch entdeckten wir Ölspuren und hatten Angst, uns die Ölwanne aufzureissen, da wir doch immer wieder unsanften "Bodenkontakt" hatten.
Ca. 1,5 km vor dem Palm Valley haben wir so heftig auf einer Felskante aufgesetzt, das das Trittblech auf der Beifahrerseite nicht mehr so wie vorher aussah, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken.
Aus Angst, den Wagen noch heftiger zu beschädigen, drehten wir um. Das sah so aus, dass ich im Tiefsand vorweg lief und Siggi rückwarts lotste, bis eine Gelegenheit zum Wenden kam.

Wieder auf dem Campingplatz angekommen, tranken wir ein VB und machten dann den BBQ scharf. Nach dem Essen entfachten wir das Lagerfeuer und genossen den überwältigenden Sternenhimmel.

Hier liefen Dingos herum, wir trauten uns nicht mehr alleine zur Toilette. Mit der Taschenlampe wurde erst der Boden nach Schlangen und dann die Umgebung nach Dingos abgesucht. Wenn ich sonst nachts selten zur Toilette muss, hier natürlich gleich 2 mal.

Die Intensität des Gefühls schon wieder zur Toilette zu müssen steigt proportional mit der Entfernung zur nächsten Toilette. Und um den Camper herumstreunende Dingos verstärken das Gefül noch extrem.
Aber wir hatten es hier mit ehrlichen Dingos zu tun, die hatten nur unseren Müllsack geklaut. Siggis Kamera, die er am Lagerfeuer liegen liess, haben sie nicht mitgenommen.